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1. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 152

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
152 Fünfte Periode. Von 1617—1648. —Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. alle drei waren katholisch. Die Unzufriedenheit hatte ihren Grund darin, daß die Regierung die spanischen Truppen nach dem Friedensschlüsse von 1559 noch im Lande ließ; daß die Zahl der Bistümer erheblich vermehrt werden sollte; daß man neue Steuern forderte; daß Philipp die französischen Protestanten zu bekämpfen und die noch vorhandene schwache Verbindung der Niederlande mit Deutschland zu lösen beabsichtigte; endlich erregte Granvella durch sein stolzes Wesen den Haß des Adels. Philipp rief diesen (1564) ab. Aber nun bemächtigte sich die Unzufriedenheit des niederen Adels und der Volksmassen, weil die Inquisition immer grausamer gegen den wachsenden Calvinismus vorging. Der niedere Adel schloß den sog. „Kompromiß“, der die Abschaffung der Inquisition bezweckte, und trug der Regentin (1566) zu Brüssel seine Forderungen persönlich vor.1 Oranien blieb diesen Dingen äußerlich fern, leitete aber die Bewegung im geheimen. Die jetzt entstehenden Bilderstürme, zu deren Bekämpfung die Häupter des Adels mitwirkten, gaben der Regierung einen willkommenen Grund die Inquisition weiter wüten zu lassen. Da ging Oranien nach einer Zusammenkunft mit Egmond nach Deutschland. Um den Aufruhr im Keim zu unterdrücken, sandte Philipp H. 1567 den Herzog Alba mit einem starken Heere. Nachdem Margarete gekränkt abgereist war, begann die Schreckensherrschaft. Alba setzte sich die Vernichtung der niederländischen Freiheiten, die rücksichtslose Ausbeutung des niederländischen Wohlstandes und die völlige Ausrottung der Ketzerei zum Ziele. Der „Rat der Unruhen“ („Blutrat“) arbeitete mit grausamer Härte. Egmond und Hoorne wurden (1568) verhaftet und zu Brüssel hingerichtet. c) Der niederländische Freiheitskampf bis zur Trennung des Nordens von dem Süden. Wenn auch alle Erhebungen des Volkes, an dessen Spitze nun Wilhelm von Oranien trat, von Alba blutig niedergeschlagen wurden, so kam dieser seinem Ziele doch 1) Bei dieser Gelegenheit äußerte ein Höfling: „Ce n1 est qn’ un tas de gueux“. So entstand der Name Geusen.

2. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 175

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Erste Periode. Vom Ende des 4. Jh. bis 843. 175 Schlacht bei Adrianopel; Valens f. 395 Die Westgoten werden von Alarich geeinigt. Sein Angriff auf Ostrom, alsdann auf Italien. Entscheidungslose Schlacht bei Pollentia zwischen Alarich und Stilicho. Sieg Stilichos bei Fäsulä über Radagais. Stilicho bei Honorius verleumdet und ermordet. Die Alanen, Sweben und Vandalen in Spanien. 410 Plünderung Roms durch Alarich. Er stirbt bei Cosenza. 419 Wal ja gründet das Westgotenreich von Tolosa. 429 Gaiserich gründet das Vandalenreich in Afrika; Hauptstadt Karthago. Aetius vernichtet mit Hilfe der Hunnen das Bur-gundenreich Gundahars; Entstehen eines neuen Burgundenreiches in Savoyen und im Rhonegebiet, seit etwa 450 Gründung der angelsächsischen Reiche in Britannien. 451 Schlacht auf den katalaunischen Feldern bei Troyes. Attila bricht in Italien ein, zerstört Aquileja (Grün düng Venedigs?). Tod Attilas, Zerfall des Hannenreiches. ^Plünderung Roms durch Gaiserich. /. 476 Untergang des weströmischen Reiches (Romulus, Augustulus) durch Odowakar. Siege Theoderichs über Odowakar am Isonzo und bei Verona. Das Ostgotenreich in Italien, um 500 Theoderich d. Gr. König der Ostgoten. Seine innere und auswärtige Politik scheitert. Justinian I. 534 Belisar vernichtet das Vandalenreich (Gelimer). 555 Untergang des Ostgotenreiches (Badwila^ Teja) durch Narses; Italien oströmische Provinz. - 568 Gründung des Langobardenreiches in Italien durch Alboin; Hauptstadt Pavia. Ursachen des Unterganges der germanischen Mittelmeerstaaten. Ergebnisse der ostgermanischen Wanderung.

3. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
154 Fünfte Periode. Von 1517—1648. —Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. b) Niedergang Spaniens. Sein Ziel, sein großes Beich1 einem schrankenlosen Despotismus in kirchlicher und staatlicher Beziehung zu unterwerfen, hat Philipp Ii. erreicht; auch hat der Katholizismus alles, was er in den Staaten Europas im 16. Jh. gegenüber der Reformation an Boden gewann, seiner Hilfe zu danken. Aber Philipp hat zugleich den Grund zu dem reißenden Niedergänge Spaniens im 17. Jh. gelegt: der Untergang der Armada war der Todesstoß der spanischen Seeherrschaft, die spanische Volkswirtschaft wurde zerrüttet, jeder geistige Fortschritt im Lande der Autos de fe („Glaubensakte“) unmöglich gemacht. Nur die Kunst erreichte ihren Höhepunkt in den Dichtern Cervantes, Lope de Vega und Calderon und in den Malern Velazquez und Murillo. c) Aufschwung der Niederlande. Der junge Freistaat nahm im 17. Jh. einen großartigen Aufschwung trotz den inneren Kämpfen, deren Grund in politischen und religiösen Parteiungen lag. Die Niederländer wurden das erste Seevolk, bemächtigten sich der Sundainseln und Molukken, gründeten Niederlassungen in Vorder- und Hinterindien, in Ceylon, Nordamerika und Brasilien und kolonisierten das Kapland, oft in Kämpfen mit ihren englischen Nebenbuhlern. Dem materiellen Aufschwünge zur Seite ging eine bedeutende Entwickelung der Wissenschaft, deren Mittelpunkt Leiden wurde, wo der Historiker und Jurist Hugo Grotius wirkte. Es erblühte eine nationale Literatur; die Malerei erlebte in Frans Hals, Rembrandt und zahlreichen andern Künstlern ihre Blütezeit. Die spanisch gebliebenen Niederlande nahmen an dem Rückgänge Spaniens teil; nur die Kunst blieb auch hier frisch; hier wirkten Peter Paul Rubens und van Dyck. Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jli. 128. 1. Frankreich. In Frankreich fand die Reformation bei den höheren Schichten der Nation, beim Adel, bei den Gelehrten und dem gebildeten, arbeitsamen und besitzenden Bürgertum, lebhaftes 1) Seit 1581 gehörte ihm auch Portugal. Dies riß sich 1640 von Spauicn los; seitdem regierte hier das Haus Bragai^a.

4. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Frankreich, England und Skandinavien im 16. Jh. 155 Interesse; die große Mehrheit des Volkes war ihr abgeneigt. Zu den Führern des hugenottischen Adels gehörten Anton von Bourbon, der Gatte der Erbin von B£arn und Navarra Johanna d’Albret, Graf Kaspar Coligny und der Herzog von Sully. Die Könige Franz I. (1515—47) und Heinrich Ii. (1547 — 59), Verbündete der deutschen Protestanten, verfolgten die französischen Ketzer grausam. Trotzdem wuchs ihre Zahl beträchtlich. Auf Heinrich H. folgte sein und der Katharina vonmedici, der Mchte Clemens’ Vh., ältester Sohn Franz H. (1559 — 60), jung, schwächlich an Geist und Körper. Da wurden die strengkatholischen Gebrüder Guise, Herzog Franz und Karl, Kardinal-Erzbischof von Reims, deren Nichte Maria Stuart, Königin von Schottland, des Königs Gemahlin war, die mächtigsten Männer. Doch als nach Franzens Tode sein Bruder, der 10 jährige Karl Ix., zur Regierung kam, gelang es seiner ehrsüchtigen Mutter sich der Regentschaft zu bemächtigen. Um gegen die Guises einen Rückhalt zu haben, suchte und fand sie Anlehnung an die hugenottische Adelspartei. Da wurde ein von Franz von Guise unter den Hugenotten eines kleinen Ortes angerichtetes Blutbad das Zeichen zu den verheerenden Hugenottenkriegen von 1562 — 98. Nach drei Kriegen wurde den Hugenotten (1570) Duldung zugesichert; Colignys Einfluß am Hofe war seitdem im Wachsen. Deshalb und weil Coligny Karl Ix. zu einem Kriege gegen Spanien zu treiben suchte, den sie fürchtete, schloß Katharina einen Bund mit ihren früheren Gegnern, den Guises. Als ein auf ihre Veranlassung unternommener Mordanschlag auf Coligny mißlang, faßten Katharina, ihr jüngerer Sohn Heinrich und die Guises, aus Angst vor der Rache der Hugenotten, den Plan eines Massenmordes, zu dem sie auch des Königs Zustimmung zu erlangen wußten. Er wurde bei der Vermählungsfeier der jüngsten Tochter Katharinens Margarete mit Heinrich von Bourbon-Navarra, dem Sohne Antons, ins Werk gesetzt; das ist die Pariser Bluthochzeit oder Bartholomäusnacht 2z./24. August 1572. In Paris wurden wenigstens 2000, darunter Coligny, in den Provinzen etwa 30000 hingemordet.

5. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 156

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
156 Fünfte Periode. Von 1517—1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648. Doch die Hugenotten waren nicht vernichtet. Der Bürgerkrieg verwüstete Frankreich Jahrzehnte lang. Während dessen erlosch mit Karls Ix. Nachfolger und Bruder Heinrich Hl., der von dem Dominikaner Clement 1589 ermordet wurde, das Haus Valois. Nun war nach Landesrecht König Heinrich von Bourbon. Allein er mußte sich sein Land erst erobern. Die Zerfahrenheit seiner Gegner kam ihm zu Hilfe. Die Befürchtung, Philipp H. könne sich Frankreichs bemächtigen, trieb auch einen Teil der Katholiken auf seine Seite. Mit einem Schlage Herr der Lage wurde Heinrich jedoch erst, als er (1593) katholisch wurde und eine Politik der Versöhnung einschlug, die 1598 mit dem Edikt von Nantes ihren Abschluß fand: der Katholizismus blieb zwar Staatsreligion, aber den Protestanten wurde Glaubensfreiheit zugesichert, und sie behielten einige feste Plätze, darunter La Rochelle. Unter der segensreichen Regierung Heinrichs Iv., 1589 bis 1610, der, in Vorzügen wie Fehlern ein echter Franzose, mit Hilfe Sullys den Bauernstand und die Industrie förderte und die zerrütteten Finanzen ordnete, hob sich Frankreich, zumal bei seinen natürlichen Hilfsquellen, der Begabung und Arbeitsamkeit seiner Bewohner, bedeutend. Da wurde Heinrich, im Begriff in den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit (§ 133) sich einzumischen, von dem katholischen Fanatiker Franz Eavaillac 1610 ermordet. 129. 2. England. Heinrichs Vh. (§ 87) Nachfolger war Heinrich Vhi. (1509 bis 47). Despotisch, eitel, ein roher Egoist voll wilder Sinnlichkeit, ein heftiger Gegner Luthers, zerfiel er mit Papst Clemens Vh., als dieser seine Ehe mit Katharina von Aragonien, der Schwester der „wahnsinnigen“ Johanna, nicht lösen wollte, wonach Heinrich begierig war, um die ehrgeizige Anna Boleyn (spr. Bülen) heiraten zu können. So trennte der König die Ehe eigenmächtig, erklärte sich zum obersten Haupt der Kirche, zog die Kirchengüter ein, ließ aber Kultus und Dogma der katholischen Kirche bestehen (1534). Eine Schreckensherrschaft folgte; unter den Hingerichteten befand sich auch der Kanzler Thomas More, der Verfasser des Sozialromans „Utopia“.

6. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 179

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Zweite Periode. Von 843 — 1066. 179 843 — 1056 Zweite Periode. Die Vorherrschaft des deutschen Reiches. 843 — 918 I. Das fränkische Königtum in seiner Auflösung. Angriffe der Normannen, der Slawen, der Magyaren. Ludwig der Deutsche. Karl m. Nochmalige Vereinigung des Frankenreiches. Losreißung Mederburgunds und Hochburgunds vom W estfrankenreiche. Arnulf. 891 Arnulfs Sieg über die Normannen bei Löwen a. d. Dyle. 911 Ludwig das Kind f. Erlöschen der Karolinger in Ostfranken (in Italien 875, in Westfranken 987). 911 — 918 Konrad I. von Franken. Zerfall Deutschlands in fünf Stammesherzogtümer: Sachsen, Franken, Schwaben, Bayern, Lothringen. Seit dem Ende des 9. Jh. Gründung normannischer Herrschaften in Island, Nowgorod, der Normandie (von da aus 1066 Eroberung Englands durch Herzog Wilhelm) und Unteritalien (seit 1020). 919—1056 11. Gründung und Machthöhe des deutschen Königtums in seiner Verbindung mit der deutschen Kirche. 919—1024 Die sächsischen Könige und Kaiser. 919—936 Heinrich I., der Gründer des deutschen nationalen Staates. Er erlangt die Anerkennung der Herzöge. Burgenbau und Schaffung eines Reiterheeres in Sachsen. 928 Heinrich erobert die Hauptstadt der Heveller Bren- naburg, unterwirft die Dalemincier (Meißen). 929 Sein Sieg über die Slawen bei Lenzen. 12*

7. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 180

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Wiederholungs - Tabellen. 933 Sein Sieg über die Ungarn an der Unstrut. Sein Sieg über die Dänen; Markgrafschaft Schleswig. 936— 973 Otto I. d. Gr. Aufstände (Thankmar, Heinrich). Otto gibt die Herzogtümer an seine Verwandten. Wirre Zustände Italiens. Sittlicher Verfall des Papsttums. Berengar v. Ivrea. Ottos erster Zug nach Italien. Er wird König der Langobarden und heiratet Adelheid. Der Ludolfingische Aufstand. 955 Ottos Sieg über die Ungarn auf dem Lechfelde bei Augsburg. 2. Febr. 962 Ottos Kaiserkrönung auf seinem zweiten Romzuge. Das „römische Reich deutscher Nation“. Herrschaft des Kaisertums über das Papsttum bis Mitte des 11. Jh. Kolonisation des Ostens. Hermann Billung und Markgraf Gero. Erzbistum Magdeburg. Ottos dritter Romzug. Vermählung Ottos H. mit Theophano. 973— 983 Otto H. Sein Krieg mit Lothar von Frankreich; Zug nach Paris. Seine Niederlage bei Cotrone. Slawenaufstand. 983 —1002 Otto Hl., phantastisch. 1000 Seih Zug nach Aachen. — Erzbistum Gnesen. 1002 —1024 Heinrich H., Wiederhersteller des Reiches. Seine Kämpfe mit Boleslaw Chrobry von Polen. 1024—1125 Die fränkischen oder salischen Kaiser. 1024—1039 Konrad H. Machthöhe des Reiches. Tod Ernsts von Schwaben. 1033 Erwerbung des Königreichs Burgund oder Arelat. Konrads Lehengesetz. 1039 —1056 Heinrich Iii. Er wendet sich der hierarchischen Reformpartei zu. Synode zu Sutri.

8. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 181

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Dritte Period«. Von 105*1—1273. 181 Umwandlung des karolingischen Beamtenstaates in den Lehnsstaat. Neuer Dienstadel. Ministerialen. Ritterliches Vasallenheer. Kirchliche Bildung. Roswitha von Gandersheim. Romanischer Baustil. 1056 —1273 Dritte Periode. Zeitalter der Kämpfe zwischen Kaisertum und Papsttum. I. Befreiung des Papsttums von der Herrschaft des Kaisertums. 1056 — 1106 Heinrich Iv. V ormundschaf tliche Regierung seiner Mutter Agnes v. Poitou. Entführung Heinrichs zu Kaiserswerth durch Anno von Köln. Adalbert von Bremen. Heinrichs Kämpfe mit den Sachsen. Überfall der Harzburg. Heinrich geht nach Worms. Kirchenschändung durch die Sachsen. 1075 Sieg Heinrichs über sie an der Unstrut. um 1060 Pontifikat Nikolaus’ H. Emporkommen des hierarchischen Papsttums (Cluny). Die Normannen (Robert Guiscard) seine Stütze; Papstwahldekret. 1073-—1085 Pontifikat Gregors Vh. (Hildebrand) (*j- in Salerno). Sein Ziel: Päpstliche Weltherrschaft. Mittel: Gebot des Cölibats der Geistlichen, Verbot der Simonie und der Laieninvestitur. Stützen: Normannen, Mathilde von Toskana, die deutschen Fürsten, Gunst der allgemeinen Lage. 1076 —11*22 Der Investitur kämpf. Heinrich läßt Gregor absetzen, wird von ihm gebannt, von den Fürsten mit der Absetzung bedroht.

9. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 161

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Der Dreißigjährige Krieg 1618 — 48. 161 Unter ihnen war Sachsen im 16. Jh. in den Vordergrund getreten: das kleine Wittenberg war der Mittelpunkt der protestantischen Welt geworden. Kurfürst Mo ritz (1541 bezw. 47 — 53) vollendete die Organisation der sächsischen Landeskirche und erhob Kursachsen an die Spitze des protestantischen Deutschlands. Er stärkte die landesherrliche Gewalt gegenüber dem Adel, begann ein monarchisches Beamtentum zu schaffen und die Verwaltung zu zentralisieren, an deren Spitze der Hofrat stand, gab dem obersten Gerichtshof des Landes zu Leipzig eine neue Ordnung, stattete die Universität mit reichen Mitteln aus und gründete die Fürstenschulen zu Pforta, Meißen und Grimma. Sein Bruder und Nachfolger August (1553 — 86) förderte Bergbau, Handel (Leipzig) und Gewerbe wie die geistige Kultur in dem Grade, daß Sachsen das wirtschaftlich am meisten entwickelte deutsche Land ward. Verhängnisvoll aber war Augusts Verzicht auf eine energische Politik im Reiche, auf die nachdrucksvolle Vertretung der protestantischen Interessen. Ein Rückgang Sachsens trat ein unter seinen Nachfolgern Christian I. (1586 — 91) und Christian Ii. (1591 —1611); auf diesen folgte sein Bruder Johann Georg I. (1611 — 56). In Brandenburg gewannen nach Joachim I. (1499 —1535) (§ 80 a) die Landstände einen bedeutenden Anteil an der Landesverwaltung infolge der Schuldenlast, die durch Joachims Ii. (1535 — 71) Prachtliebe entstanden war. Da er und sein Sohn Johann Georg (1571 — 98) zu deren Tilgung die Hilfe der Stände brauchten, mußten sie ihnen wichtige Rechte zugestehen. Die Reichspolitik dieser Kurfürsten wie ihrer Nachfolger Joachim Friedrich (1598—1608) und Johann Sigismund (1608—19) war ebenso schwächlich wie in Sachsen. Für die territoriale Entwicklung des Staates wurde zweimal eine Gefahr heraufbeschworen. Joachim I. trennte im Widerspruch mit dem Hausgesetz des Albrecht Achilles, der Dispositio Achillea von 1473, die über die Bestimmungen der Goldenen Bulle noch hinausgehend die Unteilbarkeit der Marken verfügte, die Neumark (Ktistrin) ab und gab sie seinem jüngeren Sohne Johann; doch starb dieser bald nach dem älteren Bruder Joachim Ii. ohne männliche Erben. Später wies Johann Georg seinen Söhnen aus Brettschneider, Hilfsbuch f. Seminare. Is. 3. Aufl. 11

10. Vom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden - S. 162

1912 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Fünfte Periode. Von 1517 — 1648. — Zweiter Abschnitt. Von der Mitte des 16. Jh. bis 1648 dritter Ehe Landgebiete zu. Joachim Friedrich konnte den Länderbestand des Kurfürstentums dadurch retten, daß er mit dem kinderlosen Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach-Bayreuth einen Erbvertrag schloß (1599) und nach dessen Tode im Geraer Hausvertrage 1603 die fränkischen Besitzungen an seine jüngeren Stiefbrüder abtrat. Hier haben deren Nachkommen bis 1791 geherrscht. Für die territoriale Zukunft Brandenburgs wurden die Erbverträge wichtig, die Joachim I. 1529 mit den Herzögen von Pommern und Joachim H. 1587 mit dem Herzogshaus von Liegnitz-Brieg-Wohlau abschloß. Das Staatsgebiet erweiterte sich unter Johann Sigismund erheblich. Dieser erwarb 1614 Kleve, Mark und Ravensberg (§ 133) und 1618 das unter polnischer Lehnshoheit stehende (§ 82 b, 111) Herzogtum Preußen nach dem Tode des schwachsinnigen Herzogs Albrecht Friedrich, mit dessen Tochter Anna Johann Sigismund verheiratet war. 133. y) Konfessionelle Streitigkeiten; Fortschritte des Katholixis-mns. Ferdinand I. 1558 — 64 hielt streng an den Bestimmungen des Augsburger Friedens fest; sein Sohn Maximilian Ii., der von 1564 — 76 regierte, zeigte sogar Hinneigung zum Protestantismus, so daß dieser in den österreichischen Erblanden beträchtliche Fortschritte machte. Gegen den „geistlichen Vorbehalt“ kamen die Bistümer Magdeburg, Halberstadt, Merseburg, Naumburg, Meißen, Brandenburg, Havelberg, Lebus, später noch andre Stifter, in protestantische Hände. Aber eine kräftige Fortentwicklung des Protestantismus wurde gehindert vor allem durch die dogmatischen Streitigkeiten und den Haß der strengen Lutheraner gegen die Reformierten, der in der Verdächtigung des „ Kryptokalvinismus “ Melanchthons (f 1560), in dem Gegensatz der Universitäten Wittenberg und Jena (eröffnet 1548) und andern Erscheinungen sich kundtat. Damit in Verbindung stand der Gegensatz der Fürsten, der tatkräftigen calvinistischen Partei unter Friedrich Hj. von der Pfalz und der energielosen lutherischen unter August von Sachsen und Joachim H. von Brandenburg. Die (1577 aufgestellte) „Concordienformel“ schuf erst recht keine Eintracht.
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